BETEN

ORA: Beten nach der Regel des HEILIGEN Bene­dikt

Eine Säu­le der Mönchs­ge­mein­schaft ist das gemein­sa­me Stun­den­ge­bet (ora). In den Lit­ur­gie­ka­pi­teln gibt der Ordens­grün­der Bene­dikt genaue Anwei­sun­gen, wie die­ses abzu­lau­fen hat, wann wel­che Psal­men gesun­gen wer­den und mit wel­cher inne­ren Hal­tung die Brü­der zum Gebet kom­men sol­len. So kommt es nicht dar­auf an, vie­le from­me Wor­te zu spre­chen, son­dern for­dert beim Gebet „die Lau­ter­keit des Her­zens“ (RB 20,3) und das rich­ti­ge Maß: „in der Gemein­schaft sei das Gebet kurz“ (RB 20,5).

Nicht die Stim­me, son­dern das Herz spricht

Auch das stil­le Gebet jedes ein­zel­nen soll gepflegt wer­den. „Wenn einer still für sich beten will, so tre­te er ein­fach ein und bete, nicht mit lau­ter Stim­me, son­dern mit der Inbrunst des Her­zens.“ (RB 52,4). Die Wich­tig­keit des Gebets betont Bene­dikt auch in einem der soge­nann­ten Straf­ka­pi­tel: „Dem Got­tes­dienst soll nichts vor­ge­zo­gen wer­den“ (RB 43, 3). Der Mönch hat jede noch so wich­ti­ge Arbeit zu unter­bre­chen, wenn es Zeit für den Got­tes­dienst ist.

Ora, labo­ra et lege

Neben dem gemein­schaft­li­chen Gebet, dem stil­len Ein­zel­ge­bet und der Mess­fei­er nennt der Hei­li­ge Bene­dikt aber auch die lec­tio divina als Bestand­teil des Got­tes­diens­tes. „Des­halb sol­len sich die Brü­der zu bestimm­ten Zei­ten mit hei­li­ger Lesung beschäf­ti­gen.“ (RB 48,1), gemeint ist damit nicht nur das Lesen der Hei­li­gen Schrift und die Tex­te der Kir­chen­vä­ter, son­dern auch die Medi­ta­ti­on und das Nach­den­ken dar­über.
Das ist der Grund war­um vie­le die Kurz­fas­sung der Mönchs­re­gel des Hei­li­gen Bene­dikt „ORA et LABORA“ um das „et LEGE“ erwei­tern: Bete und arbei­te und lies! 

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